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Quartiersleben Berg Fidel, Münster

Studienarbeiten

Masterarbeit M.Eng. Landschaftsarchitektur, Hochschule Osnabrück

Eine hohe Lebendigkeit im öffentlichen Raum eines Quartiers trägt maßgeblich zur Wohnqualität
und Zufriedenheit der Anwohner bei, indem sie soziale Interaktionen fördert, das
Gemeinschaftsgefühl stärkt und die Attraktivität des Lebensumfelds steigert.
Am Beispiel des ‚benachteiligten‘ Stadtteiles Berg Fidel in Münster habe ich mich in meiner Masterarbeit mit der Frage beschäftigt, durch welche freiraumplanerischen Entwicklungsimpulse
das Quartiersleben gestärkt werden kann.

Voraussetzung für die Beantwortung dieser Frage ist eine umfassende Quartiersanalyse,
die versucht, möglichst ganzheitlich die vorhandene Strukturen Berg Fidels zu verstehen.
Mit Hilfe verschiedener Wahrnehmungs-, Beobachtungs- und Erfassungsmethoden wurde
zu Beginn der Arbeit ein Zugang zum Ort erarbeitet, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was bereits
funktioniert und wo noch Konflikte im Freiraum bestehen.
In dem Rahmen eines Quartiersportraits wurden hierzu die in der Bestandserfassung gewonnenen
Erkenntnisse in den Kontext verschiedener Themen (u.a. Identität im Quartier,
Städtebau der 60er/70er Jahre, Psychogeografie...) eingeordnet und entscheidende Charakteristika, Stärken und Schwächen des Quartiers Berg Fidel grafisch aufgearbeitet.

Der Hauptteil der Arbeit liegt in dem Transfer der Erkenntnisse in freiraumplanerische
Entwicklungsimpulse. Die aufgezeigten Möglichkeiten, in Kombination mit den formulierten
Leitvisionen und strategischen Ansätzen, liefern anregende Beispiele dafür, wie auf unterschiedlichen Ebenen und auch mit kleinem Budgetrahmen das Quartiersleben durch vielfältige
Impulse im öffentlichen Freiraum gestärkt werden kann. Dabei steht vor allem die
Quartiersmitte Berg Fidels im Fokus, die aufgrund ihrer Zentralität und Versorgungsfunktion
eine hohe Relevanz für das Quartier hat, jedoch durch verschiedene, aktuelle Missstände
noch deutliches Entwicklungspotenzial hinsichtlich ihrer Aufenthaltsqualität aufweist.

Insgesamt zeigt meine Masterarbeit, im Zusammenspiel aus der umfassenden
Quartiersanalyse und den freiraumplanerischen Entwicklungsimpulsen, wie wichtig, aber
auch bereichernd, ein sensibler Umgang mit einem Ort innerhalb der Quartiersentwicklung
sein kann. Es werden zahlreiche, inspirierende Anknüpfungspunkte für konkrete Umsetzungen
in der Praxis gegeben.

Ist die Welt wirklich so zerrissen, wie es einem die Nachrichten suggerieren? Sind die Menschen, die unter den verschiedensten Flaggen in den Krieg ziehen wirklich voller Hass? Zerstören wir unsere Umwelt wirklich bewusst? Was ist, wenn wir anfangen, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen? Ist das alles wirklich die Wahrheit?

Manchmal, wenn wir raus gehen, in den Wald, in die Wiesen oder Berge, wenn wir ganz alleine sind mit der Natur, sitzend auf einem Stein, umgeben von schützendem Grün, wenn wir langsam atmend innerlich ganz ruhig werden, können wir die Antwort fühlen. In diesen kostbaren Momenten der Ruhe, dann, wenn wir es schaffen, die Dinge auf eine überlebenswichtige Einfachheit runter zu brechen, wenn wir um uns herum Harmonie und Frieden spüren, dann ist da die Antwort. In den Momenten in denen wir unsere Hände auf die schützende Rinde eines Baumes legen, wenn wir unserem Gegenüber durch seine ehrlichen Augen tief in sein Inneres blicken, ist da immer die Antwort:

Die Wahrheit ist, dass wir alle in einem unendlichen Band aus Liebe miteinander verbunden sind. 

Jeder von uns hat dieses Band in sich, kann es spüren, wenn er will. Das Band, das uns mit allen und allem um uns herum verbindet, zieht sich durch unser vollkommenes Sein. Es hat kein Anfang und kein Ende. Es ist da, immer. Leise im natürlichen Kreislauf des Lebens tief verankert. Nur ist die Welt um uns herum so laut, dass wir das Band anfangen zu überhören, zu übersehen, zu überfühlen.


Vielleicht haben wir, als (angehende) Landschaftsarchitekten, die Aufgabe, Orte zu schaffen, die uns dieses Band wieder stärker fühlen lassen.


Der gezeigt Entwurf legt hierzu einen starken Fokus auf das verwendete Vegetationsbild, das durch verschiedene Grüntöne mit wenigen, sanften Blühaspekten sowohl Ruhe als auch Natürlichkeit vermitteln soll. Durch eine naturhaft anmutende Mischpflanzung aus Stauden, Gräsern, Farnen und Wildkräutern, unter einem Kronendach aus unterschiedlichen, solitären und mehrstämmigen Gehölzen, werden Biodiversität und Regionalität miteinander kombiniert. Alle verwendeten Pflanzen sollen möglichst einen Vorkommens Ursprung aus dem mitteleuropäischen Raum haben und im besten Fall aus regionalen Stauden- und Baumschulen bezogen werden. Der Schaugarten sollte in einem eher halbschattigen Bereich liegen. Das textur- und strukturreiches, vielschichtiges Grün zieht einen in das Innere des Gartens. Dort angekommen entdeckst man das Band, das leise schwebend, alles miteinander verbindet. Die Entwurfssprache soll gleichzeitig charakterstark und filigran, reduziert, beruhigend und harmonisch und trotzdem spannend und tiefsinnig sein.

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